Tschakka, die Planung des IT Budgets des Jahres 2014 ist fertig und muss jetzt „nur“ noch von der Geschäftsleitung bestätigt werden. Und ich komme ins Überlegen…
Was habe ich da wieder angestellt? Ich habe versucht, das nächste Jahr in ein Zahlenwerk zu pressen! Ich habe versucht, die Zukunft vorwegzunehmen! Ich habe versucht, eine scheinbare Sicherheit meiner Handlungen für das neue Jahr herzustellen. Ist das sinnvoll?
Ich möchte nicht missverstanden werden. Eine Planung ist sinnvoll, wenn sie die Ziele und Ergebnisse in einem überschaubaren Zeitraum beinhaltet. Das tun wir regelmäßig in Projekten, in Wochenbesprechungen und in Ergebnismeetings. Doch wo liegt der Unterschied zur Jahresplanung des IT Budgets?
Planung von IT-Budgets
Ich glaube, er liegt im Verhältnis zwischen Planungstiefe und zeitlichem Horizont der Planung. Je kürzer der Zeitraum ist, Ergebnisse zu erlangen, umso detaillierter sollte die Planung erfolgen. Eben so, wie wir es in der Projektplanung durchführen und vielleicht in der Jahresplanung einer IT nicht durchführen sollten.
Wertbeitrag vor IT-Budget
Was hat das nun für Konsequenzen für eine Budgetplanung der IT eines Unternehmens? Am besten wäre es, nicht mehr das IT Budget, sondern den Wertbeitrag in den Mittelpunkt zu stellen. Die Frage zu stellen: Welche Mittel benötigt die IT, um als Business Partner wirksam werden zu können? Aber so weit sind auch wir noch nicht, bleiben wir also beim Budget. Was können wir da schon jetzt anders machen?
Lieber vor zu genauen Zahlen hüten?
Wir sollten uns hüten, schon zum Jahresanfang ganz genau und mit Zahlen festzulegen, welche Projekte im Jahresverlauf durchgeführt werden. Wir können jetzt noch nicht sagen, welche Änderungen an der Infrastruktur oder Software notwendig sind, um den Anforderungen in einem halben oder dreiviertel Jahr gerecht zu werden. Der Markt ist so flexibel, dass auch wir uns dem anpassen müssen.
Für den anderen Teil der Planung, die Betriebsführung, haben wir die Zahlen des letzten Jahres. Da aber ein Teil der Projekte darauf abzielen muss, die Effizienz der Betriebsführung zu verbessern, können wir diese Zahlen auch wieder nur eingeschränkt nutzen. Und auch dort sollte klar sein, dass der Markt uns treibt. Schon mit einer Forderung des Business, ein hochkomplexes System einzuführen, werden auch die Zahlen der Betriebsführung über den Haufen geworfen.
Ist die Planung von IT-Budgets für die Katz?
Und nun, alles für die Katz? Ich hoffe nicht. Nachdem ich nun die Annahmen getroffen, Projekteanforderungen des Business gesammelt und damit Zahlen produziert habe, werde ich den Fokus auf die Überprüfung dieser Annahmen legen. Ich werde also flexibel sein und in Abstimmung mit den Verantwortlichen des Geschäftes die Projektplanung ständig aktualisieren und an die Anforderungen anpassen. Der Plan wird so seine Relevanz verlieren und die anderen sollten das merken.
Und was kommt am Ende heraus? Ich werde am Jahresende wieder einmal feststellen, dass ich in der Planung daneben lag. Die Wirklichkeit ist eben doch anders. Und nun? Sollten diese Diskrepanz nicht alle erfahren? Und vielleicht doch die Frage nach dem Wertbeitrag? Was halten Sie davon?